Erste Ausgabe des Gastbeitrags von B-Kandidatin Laura Ludwig:
März 2020: Alle öffentlichen Einrichtungen in Deutschland sind geschlossen! Dazu zählen Schulen, Kindergärten, Universitäten und Hochschulen. Wie geht es also mit der Bildung in unserem Land weiter? Welche Konsequenzen hat es für die Generation, die die Auswirkungen tragen muss?
Klar, für die meisten Schüler scheint es erstmal verlockend so lange frei zu haben, doch bedeutet es wirklich in dieser Zeit überhaupt nichts lernen zu müssen?
Nein, eindeutig nicht. Die Lehrer verteilen Arbeitsaufträge, meistens über die Webseiten der Schule. Ist dies ausreichend und zielführend?
Jetzt soll jeder die Zeit nutzen und die Arbeitsaufträge ausführen. Doch sich den Unterrichtsstoff selbst beibringen ist manchmal einfacher gesagt als getan. Wenn Lehrer also nicht da sind,
müssen die Eltern helfen. Diese sind durch die Einschränkungen im eigenen Beruf meist schon selbst genug belastet. Wäre da ein online Angebot an Lehrveranstaltungen nicht sinnvoll? Ein „digitales
Klassenzimmer“?
An den meisten Universitäten und Hochschulen gibt es schon Onlineplattformen wie beispielsweise „Ilias“. Dort können die Dozenten Präsentationen und Dokumente für die Studenten zur Verfügung stellen. Lehrveranstaltungen können diese aber nicht ersetzen. Man kann keine Fragen stellen und soll sich selbst mit dem Material vertraut machen. Jedem ist bewusst, dass genau dieser Teil – das Selbststudium- ein essentieller Teil eines Hochschulabschlusses ist. Jedoch wird es bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern schwierig. Da wären Erklärvideos der Lehrer in einem „digitalen Klassenzimmer“ hilfreich. Sollte die digitale Lehre also ausgebaut werden? Dadurch könnte man gerade in einer Notsituation wie dieser die Bildung der jungen Generation gewährleisten.
Auf der Grundlage des „Digitalpakt Schule“ sollten Bund und Ländern Schulen mit einem guten Internetanschluss und interaktive Whiteboards ausstatten. Trotz der 5 Milliarden Euro, die der Bund in
einem Zeitraum von 5 Jahren zu Verfügung stellt, mangelt es immer noch an der Umsetzung.
Für Schülerinnen und Schüler ist die Arbeit in der digitalen Welt heute selbstverständlich und in der Zukunft wird sich dies in der Berufs- und Arbeitswelt auch weiter ausweiten. Daher muss
Digitalisierung vor allem in der Schule stattfinden. Dort wird unsere Zukunft ausgebildet! Daran darf nicht gespart werden!
Durch weitreichende Maßnahmen im Vorfeld, wäre die aktuelle Situation leichter zu meistern. Das Element der digitalen Lehre durch Videos oder interaktive Aufgaben würde die Situation verbessern.
So können Schülerinnen und Schüler auch entspannt von zuhause aus Lernen und hätten am Ende des Schuljahres keine Probleme den Stoff aufzuholen zu müssen.
Solche Formate würden mir auch viele Sorgen ersparen, denn Probleme mit anstehenden Prüfungen kenne ich persönlich nur zu gut. An meiner Hochschule sollten die Abschlussprüfungen für dieses
Semester auch in diesen Tagen stattfinden. Seit Wochen sitze ich also mittags nach den Lehrveranstaltungen am Laptop neben meinen Büchern und lerne für diese Klausuren. Vor einer Woche hieß es
dann die Hochschule muss wegen der aktuellen Situation schließen. Unsere Klausuren sollten aber stattfinden, wir wurden also zuhause ins Selbststudium geschickt, denn an der Hochschule wurden wir
mit dem klaursurrelevanten Stoff noch nicht fertig. Jetzt sind die Klausuren allerdings verschoben, auf ungewisse Zeit und keiner weiß wie es weiter geht. Vor einem neuen Termin werden wir die
Dozenten auch nicht mehr sehen. Da wäre eine Videokonferenz mit der ganzen Gruppe sinnvoll. Jedoch ist so etwas nicht vorgesehen, die digitale Infrastruktur fehlt.
Fakt ist also, wenn die Regierung es nicht schafft, solche Zukunftsmaßnahmen zu unterstützen, dann wird deutlich wo die Prioritäten gesetzt werden. Es ist wohl nicht die heranwachsenden Generation, die in einigen Jahren die Renten und Sozialhilfe finanzieren soll. Demnach braucht es vom Land schnellstmöglich einen Zukunftsplan „digitales Klassenzimmer“ - für die Bildung unserer Kinder in der Zukunft!