Diese Woche führte mich meine „Vor-Ort-Tour“ in die schöne Weinbaugemeinde Bretzenheim an der Nahe. Die über 2600 Einwohner zählende Gemeinde gehört zu den zehn größten Gemeinden im Landkreis Bad Kreuznach und blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück.
Herzlich wurde ich von Bürgermeister Olaf Budde und den teilnehmenden Gästen an der Kronenberghalle begrüßt. Diesmal spielte auch das Wetter mit und so konnten wir mit „Corona-Abständen“ zur Tour starten, die von Herrn Budde und anderen Bretzenheimern mit zahlreichen Informationen und auch Anekdoten unterhaltsam gestaltet wurde. Die Kronenberghalle wurde 2014 fertiggestellt und bildet zusammen mit dem angrenzenden Kunstrasensportplatz und dem noch entstehendem Kleinspielfeld das Herzstück der Vereins- und Sportaktivitäten in Bretzenheim.
Weiter ging unsere Ortsbegehung zum sogenannten „Tullius-Hof“ zwischen Naheweinstraße und Breslauer Straße, welches als mögliches Erweiterungsgebiet mit ca. 35-40 Einfamilienhäusern bebaut werden könnte. Um der steigenden Nachfrage nach neuem Wohnraum gerecht zu werden, könnte zusätzlich ein weiteres Neubaugebiet „An der Römerstraße“ erschlossen werden.
Dank weitsichtiger Entscheidungen in der Vergangenheit steht die Gemeinde Bretzenheim heute finanziell recht solide da, was wesentlich auch am Gewerbegebiet „In den zehn Morgen“ liegt, das einer Vielzahl von Gewerbetreibenden sehr gute Bedingungen bietet. Neben mehreren großen Lebensmittelmärkten haben sich dort auch verschiedene Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe niedergelassen.
Die Attraktivität des Ortes zeigt sich auch in der Bevölkerungsentwicklung. Die vorhandene Kita „Flitz-Kids” mit aktuell 110 Plätzen platzt aus allen Nähten. Daher hatte sich der Gemeinderat zum Bau einer zusätzlichen Kita mit ca. 85 Plätzen auf dem angrenzenden Grundstück entschlossen. Wir durften uns einen Eindruck vom aktuellen Baufortschritt der neuen Kita machen, die voraussichtlich im Sommer 2021 in Betrieb gehen soll.
Weiter führte unsere Tour in den wunderschönen historischen Ortskern, der geprägt ist von Fachwerkhäusern und verwinkelten Gassen mit weinrebenumrankten Straßen und der sogar zwei „Schlösser“ beherbergt. Zum Abschluss zeigte mir Herr Budde noch Bretzenheims “gute Stube” - das Wein- und Kulturzentrum mit historischem Gewölbekeller. Im Obergeschoss tagt normalerweise der Gemeinderat, im Nebengebäude ist die Dokumentationsstelle zum Kriegsgefangenenlager Bretzenheim, das von Wolfgang Spietz geleitet wird, untergebracht.
Auch die „Vor-Ort-Tour“ in Bretzenheim zeigt einmal mehr, was für das Wohnen „auf dem Land“ wichtig ist: eine gute Infrastruktur mit gescheiter ÖPNV-Anbindung, Nahversorgung und medizinischer Versorgung. Ein gutes Bildungsangebot und ein aktives und geselliges Vereinsleben.
Ein besonderer Wandertipp zum Abschluss: Die neue Vitaltour Eremitenpfad. Auf knapp 10km geht es durch die Weinberge und das malerische Guldenbachtal bis hin zur historischen Felseneremitage. Ortskundige schwärmen, der Prospekt ist wirklich vielversprechend – und in meinem Urlaub will ich den Weg unbedingt erlaufen.