Auch die rheinland-pfälzischen Jugendherbergen hat die Corona-Krise mit voller Wucht getroffen. Sechs ältere Häuser mussten bereits schließen. Als es im Frühjahr zum bundesweiten Verbot von touristischen Übernachtungen kam, besuchte der Kreuznacher Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin auch die Jugendherberge in Bad Kreuznach und sprach mit Betriebsleiterin Frau Prisca Bingenheimer über die aktuelle Situation im Haus. „Zu Beginn der Krise war natürlich noch nicht abzusehen, wie sich alles entwickeln wird“, so Helmut Martin rückblickend und weiter „schon damals war aber klar, dass die Herbergsbetriebe noch eine Zeit lang nicht eigenwirtschaftlich betrieben werden können“. Die Kreuznacher Jugendherberge hat die Schließung während des Lockdowns im Frühjahr genutzt und geplante Modernisierungsarbeiten vorgezogen. Auch wenn der Urlaubs- und Übernachtungsbetrieb seit Sommer langsam wieder angelaufen ist, bleiben viele Betten weiterhin leer. „Gerade die Zeit von September bis zu den Herbstferien ist die klassische Zeit für Klassen- und Gruppenfahrten, die aber leider coronabedingt bis zum Jahresende alle ausfallen“, berichtet die Leiterin der Kreuznacher Jugendherberge über die aktuell niedrigen Belegzahlen und prognostiziert mit Blick auf die kommenden Wintermonate „düstere Zeiten“. Aufgrund der unsicheren Einnahmesituation wurden in Bad Kreuznach größere Investitionen wie z. B. die Anschaffung neuer Gartenmöbel oder neue Nasssauger für die Reinigung des Hauses erstmal auf Eis gelegt.
An anderen Jungendherbergen im Land muss zudem verstärkt in die Bausubstanz investiert werden, um beispielsweise den geltenden Brandschutzbestimmungen gerecht zu werden. „Am Donnerstag wird daher ein CDU-Antrag zum Nachtragshaushalt im Plenum beraten, in dem wir ein 10 Millionen Euro-Investitionsprogramm mit 50 % Förderbeteiligung des Landes für Jugendherbergen und vergleichbare Kinder- und Jugendhäuser im Land vorschlagen“, kündigt Helmut Martin an. Mit diesem Investitionsprogramm sollen die Einrichtungen in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage notwendige Investitionen vornehmen können. „Es ist unsere Aufgabe, die Beherbergungsbetriebe jetzt zukunftsorientiert zu unterstützen“, fasst der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Helmut Martin die Absicht der Landtagsfraktion zusammen, „denn Jugendherbergen sind Orte des generations- und kulturübergreifenden Austauschs, die es zu erhalten gilt“.