Der Kreuznacher Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin hat sich in einer Onlinediskussionsrunde mit den Stadtteilkoordinatorinnen Marlene Jänsch und Angela von Ondarza und Ortsvorsteherin Dr. Bettina Mackeprang über die Aufgaben der Quartiersarbeit in Bad Münster am Stein – Ebernburg informiert. „Die Quartiersarbeit ist eine wichtige Komponente der sozialen Arbeit, um z. B. älteren Menschen eine Anlaufstelle bei allen Sorgen und Nöten des Alltags bieten zu können und um gemeinschaftliche Aktivität zu fördern; genauso geht es aber auch darum Kinder und Jugendliche mitzubetreuen oder Menschen mit Migrationshintergrund bei ihrer Integration in unsere Gesellschaft zu unterstützen“, lobt Helmut Martin das vielfältige Aufgabenportfolio des Quartiersmanagements.
Seit 2017 betreiben die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz das Projekt „Zuhause im Stadtteil“ in Bad Münster am Stein Ebernburg. „Wir sind für viele Menschen in BME oft die erste Anlaufstelle bei ihren vielfältigen Fragen und Problemen“, erläutert Marlene Jänsch das breite Aufgabenfeld der Stadtteilkoordination BME, das von Vermittlung von Hilfe- und Rechtsberatungen, gemeinschaftliche Veranstaltungen z. B. für Senioren bis hin zu Angeboten für Kinder und Jugendliche reicht. Ihre Kollegin Angela von Ondarza ergänzt: „Wir wollen die vorhandenen Ressourcen vor Ort nutzen und vernetzten und allen Menschen mit Unterstützungsbedarf Hilfe die benötigte Unterstützung vermitteln.“
Da Quartiersmanagement unter die freiwilligen Aufgaben der Kommunen fallen, stellt in Bad Münster a. St. – Ebernburg das aktuell größte Problem die dauerhafte Sicherstellung der Finanzierung des Projekts dar. Bis Januar 2022 zahlen die Stadt Bad Kreuznach und die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz jeweils 10 Prozent der Personal- und Sachkosten, der Rest wird durch Zuschüsse des Deutschen Hilfswerks oder aus privaten Spenden finanziert. „Auch bei den Problemen einer langfristigen finanziellen Absicherung dieses wichtigen Projekts zeigt sich wieder das Grundproblem in Rheinland-Pfalz – die schlechte finanzielle Ausstattung der Kreise, Städte und Gemeinden“, so der Landtagsabgeordnete. „Von den 20 am höchsten verschuldeten Kreisen und Städten in Deutschland kommen 11 aus Rheinland-Pfalz. Unsere Kommunen müssen finanziell besser ausgestattet werden, damit ihnen auch wieder die Möglichkeit gegeben wird, vor Ort etwas zu gestalten. Dafür braucht es nach 30 Jahren SPD-Regierung endlich den Wechsel in Mainz“, so der Abgeordnete abschließend.